19. Juni 2025
Als Freelancer:in entscheidest Du selbst, wie viel Deine Arbeit wert ist. Doch genau das macht es oft so schwierig. Was nach Freiheit klingt, wird schnell zur Unsicherheit: Reicht Dein Stundensatz zum Leben? Ist er zu hoch, zu niedrig oder einfach nicht durchdacht? Die Wahrheit ist: Ohne eine fundierte Kalkulation zahlst Du am Ende drauf. Nicht nur mit Geld, sondern auch mit Zeit und Energie.
Laut dem Freelancer-Kompass 2025 liegt der durchschnittliche Stundensatz von Freelancer:innen im DACH-Raum bei 104 Euro, in Summe ergibt sich daraus ein monatlicher Projektumsatz von durchschnittlich 8.022 Euro. Immerhin 66 Prozent der Befragten sind mit ihrem Einkommen zufrieden. Doch die zentrale Frage bleibt: Was ist eigentlich ein fairer, realistischer und für Dich passender Stundensatz? In diesem Beitrag zeigen wir Dir Schritt für Schritt, wie Du Deinen eigenen Stundensatz berechnest.
Bevor Du Dir Gedanken über Tagessätze oder Marktpreise machst, solltest Du zuerst herausfinden, was Du zum Leben, Sparen und Investieren tatsächlich brauchst. Denn während der eine mit einem Stundensatz von 200 Euro gerade so über die Runden kommt, braucht ein anderer nur 80 Euro. Wo also starten? Die Grundlage jeder realistischen Stundensatz-Kalkulation ist Dein gewünschtes Jahreseinkommen.
Frag Dich ehrlich: Was brauchst Du netto im Monat, um gut zu leben und was bedeutet das übersetzt in brutto? Addiere dazu Rücklagen, Altersvorsorge, Versicherungen, Steuern und betrieblichen Aufwand. Aus diesem Zielbetrag und Deinen geplanten Arbeitsstunden pro Woche leitest Du später Deinen Stundensatz ab.
Beispiel: Du willst 3.500 Euro netto im Monat verdienen. Auf das Jahr hochgerechnet sind das 42.000 Euro, die Du netto erwirtschaften musst. Je nach betrieblichen Ausgaben und Deinem Steuersatz ergibt sich aus den 42.000 Euro netto Dein individueller Bruttolohn. Basierend auf dem Bruttolohn musst Du dann noch abschätzen, wie viele abrechenbare Stunden Dir realistisch zur Verfügung stehen. Beachte hier unbedingt auch nicht vergütete Stunden: Laut Freelancer-Kompass sind das durchschnittlich 5 Stunden pro Woche.
Freelancer:in ist nicht gleich Freelancer:in und so ist der durchschnittliche Stundensatz am Markt eben auch nur ein Durchschnittswert, der nicht für jede Selbstständigkeit repräsentativ ist. Besser ist es, sich an den Branchenwerten zu orientieren. Das sind Richtwerte laut einer Freelancermap Marktstudie:
Tipp: Gerade am Anfang ist es sinnvoll, leicht unter dem Branchenschnitt zu starten. Dein Stundensatz darf dann mit steigendem Know-how anwachsen.
Neben Branchenwerten beeinflussen externe Faktoren die Verhandlungsposition von Freelancer:innen. Diese Kriterien solltest Du bei Bezahlung auf Stundenbasis im Kopf behalten:
Diese Fehler solltest Du zudem vermeiden, wenn Du Deinen Stundenlohn als Selbstständige:r berechnest:
Viele Freelancer:innen unterschätzen, wie wenig vom scheinbar guten Stundensatz am Ende tatsächlich übrig bleibt. Ein Beispiel: Du verlangst 80 Euro pro Stunde, arbeitest 100 Stunden im Monat und erzielst damit 8.000 Euro Umsatz. Auf den ersten Blick klingt das viel – doch nach Abzug von Steuern, Krankenversicherung, Altersvorsorge, Rücklagen und Fixkosten bleiben Dir realistisch etwa 4.000 bis 5.000 Euro zur privaten Verfügung. Und dabei sind Urlaub, Krankheit oder sonstige Ausfälle noch nicht einmal berücksichtigt.
Tipp: Rechne Deinen Wunsch-Nettoverdienst rückwärts und berücksichtige alle Kosten.
„Wenn ich als Angestellte:r 4.000 Euro brutto verdiene, reichen mir als Freelancer:in 50 Euro pro Stunde.“ Falsch gedacht. Angestellte am Arbeitsmarkt bekommen Lohnfortzahlung bei Krankheit, bezahlten Urlaub, Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung, Weihnachtsgeld, Weiterbildungen und vieles mehr. Als Selbstständige:r musst Du das alles selbst tragen.
Tipp: Ein fairer Stundensatz liegt deshalb mindestens beim 2- bis 2,5-Fachen eines vergleichbaren Angestelltenstundenlohns.
Egal, ob Kleinunternehmer:in, Freelancer:innen, Freiberufler:in oder eine andere Form der Selbstständigkeit: Anhand dieses Leitfadens berechnest Du in wenigen Minuten Deinen Stunden- und Tagessatz:
Viele Freelancer:innen kalkulieren ihre tatsächlichen Arbeitstage fälschlicherweise mit 5 Arbeitstagen pro Woche. In Wahrheit steht Dir nur ein Bruchteil davon zur Verfügung. Warum? Weil dennoch viele Tage dabei sind, die niemand bezahlt.
Diese Tage musst Du in der Regel abziehen:
Bedeutet: Auf den Monat heruntergebrochen verbleiben 11 abrechenbare Tage bzw. 88 Stunden, wenn Du mit 8 Stunden pro Tag rechnest.
Bevor Du Deinen Umsatz planst, solltest Du Dir einen genauen Überblick über Deine laufenden Kosten in der Selbstständigkeit verschaffen. Denn nur wenn Du weißt, wie viel Geld jeden Monat tatsächlich gebraucht wird, kannst Du realistisch und rentabel kalkulieren. Notiere Dir zunächst alle Deine Kosten und verschaffe Dir eine Übersicht. Das sind übliche Kostenpunkte:
Liste zunächst alle Geschäftskosten, die anfallen. In Summe sind das Deine Betriebsausgaben:
Hinzukommen alle Versicherungen, die Du abgeschlossen hast, insbesondere:
Selbstständige haben häufig zudem weitere Versicherungen abgeschlossen, die ihr Geschäft absichern, darunter die betriebliche Haftpflichtversicherung (häufig verpflichtend), eine Unfallversicherung, die Berufsunfähigkeitsversicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung.
Als Freelancer:in musst Du natürlich auch Steuern auf Deinen Gewinn zahlen. Je nach Profession und Unternehmensform fallen Einkommensteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer an, die ebenfalls Dein verdientes Geld pro Stunde minimieren. Abhängig von Deinem Gewinn musst Du hier ca. 20 bis 45 Prozent Deines Gewinns abziehen.
Tipp: Um Deine Einkommensteuer zu berechnen, empfehlen wir Dir den Einkommensteuer-Rechner vom Bundesministerium der Finanzen.
Der Gewinn ist das, was nach allen Ausgaben bleibt. Je nach Branche und Erfahrungslevel liegt der empfohlene Gewinnaufschlag bei 20 bis 30 Prozent, Einsteiger:innen reichen manchmal 10 bis 15 Prozent.
Sinnvoller ist es allerdings, die Einnahmen zu berechnen, die Du tatsächlich zum Leben benötigst. Denn Kosten wie Versicherungen und Steuern sind von der Höhe Deines erwirtschafteten Gewinns abhängig.
Eine Beispielrechnung wäre zum Bespiel:
Bei 1.056 anrechenbaren Stunden im Jahr (88 Stunden pro Monat) ergibt sich ein Stundensatz von 82 bis 85 Euro.
Wenn Du Deine Leistungen stundenweise abrechnest, brauchst Du nicht nur einen realistischen Stundensatz. Du brauchst auch ein System, das Dich bei der Abrechnung zuverlässig unterstützt. Hierbei unterstützt Dich Papierkram. Du kannst für jedes Projekt oder jede Aufgabe individuelle Stundensätze festlegen. Zum Beispiel 70 Euro für konzeptionelle Arbeit, 90 Euro für Design und 100 Euro für Programmierung. Diese Sätze verknüpfst Du direkt mit Deinen erfassten Zeiten und übernimmst sie mit wenigen Klicks in Deine Rechnungen.
Auch nicht abrechenbare Zeiten lassen sich erfassen. So behältst Du den Überblick über den tatsächlichen Aufwand, selbst wenn nicht jede Minute bezahlt wird.
Mit Papierkram setzt Du Deinen Stundensatz im Alltag effizient und realistisch um.
Vorteile von Papierkram für Dein Zeitmanagement und Deinen Stundenlohn:
Kurzum: Papierkram macht Deinen tatsächlichen Stundensatz als Freelancer:in sichtbar.
Dein Stundensatz als Freelancer:in entscheidet darüber, wie viel Gewinn Du pro Auftrag erwirtschaftest. Wer nur Pi mal Daumen rechnet oder sich mit Angestelltengehältern vergleicht, läuft Gefahr, sich unter Wert zu verkaufen. Ein realistischer Stundensatz berücksichtigt deshalb neben Deinen Betriebsausgaben, Versicherungen und Steuern auch, was Du Dir als Gewinn und Einkommen für Deine Selbstverwirklichung wünschst. Papierkram bietet Dir alles, was Du dafür brauchst: Zeiterfassung, Projektbudgets, Stundensatzverwaltung und Rechnungsstellung.
Starte jetzt kostenlos mit Papierkram und lege den Grundstein für eine finanzielle Selbstständigkeit, die sich wirklich lohnt.
Laut dem Freelancer-Kompass 2025 liegt der durchschnittliche Stundensatz bei 104 Euro. Das entspricht einem monatlichen Projektumsatz von etwa 8.022 Euro.
Freelancer:innen und Selbstständige werden in der Regel in Euro pro Stunde oder pro Projekt bezahlt. Abgerechnet wird meist per Rechnung nach Abschluss einer Projektphase, eines Projekts als Vorkasse oder zum Monatsende.
Eine Gewinnmarge von 20 bis 30 Prozent ist für Freelancer:innen wirtschaftlich erstrebenswert. Damit decken sie ihre Kosten und haben noch ausreichend Spielraum für Rücklagen, Investitionen oder ruhigere Phasen.
Projektpauschalen lohnen sich für Freelancer:innen, wenn sie den Aufwand vorab genau einschätzen können. Stundenabrechnung bieten mehr Flexibilität und sind deshalb vor allem bei unklaren Anforderungen oder wechselnden Aufgaben sinnvoll.
Erfahrungsberichte von Nutzer:innen, die in den Bereichen Sozialpädagogik, Film, Fernsehen, Rundfunk, Organisation, Design, Fotografie und Webdesign arbeiten.
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