Rabatt auf Rechnung gewähren: So geht es

25. Juni 2025

Ein Rabatt ist schnell ausgesprochen, doch auf der Rechnung muss er korrekt ausgewiesen sein. Denn Preisnachlässe betreffen nicht nur den Betrag, den Deine Kund:innen zahlen. Sie wirken sich auch auf Deine Umsatzsteuer, Deinen Gewinn und Deine Liquidität aus. Deshalb solltest Du genau wissen, wann sich Rabatte lohnen, welche Arten von Preisnachlässen es gibt und wie Du sie korrekt dokumentierst.

In diesem Artikel zeigen wir Dir, wann Du Rabatte strategisch einsetzt und wie Du sie auf Deinen Rechnungen aufführst.

Wann sind Preisnachlässe auf Rechnungen sinnvoll?

Viele Selbstständige und Kleinunternehmer:innen setzen auf Rabatte und Preisnachlässe, um Kund:innen zu gewinnen, Aufträge schneller abzuschließen oder langjährige Geschäftsbeziehungen zu belohnen. Klar, ein Nachlass wirkt auf den ersten Blick wie ein Zeichen von Kulanz und Wertschätzung. Doch wenn Du zu oft oder zu großzügig nachgibst, untergräbt das schnell Deinen Stundensatz und schwächt Deine Position am Markt.

Vorteile von Rabatten

  • Kaufentscheidungen werden beschleunigt
  • Kundenbindung wird gestärkt
  • Umsatz kann kurzfristig gesteigert werden
  • Lagerbestände oder Kapazitäten lassen sich gezielt abbauen
  • Ideal zur Leadgewinnung

Nachteile von Rabatten

  • Die Gewinnmarge sinkt
  • Es entsteht Preisdruck auf Deine Leistungen

Diese Rabattarten lohnen sich besonders:

Bestandskund:innen binden

Gezielt eingesetzte Preisnachlässe können ein wirksames Mittel sein, um die Bindung zu Deinen Stammkund:innen zu stärken. Denn ein gezielter Treuerabatt signalisiert nichts anderes als „Unsere Zusammenarbeit ist mir wichtig“. Gerade bei wiederkehrenden Aufträgen oder langfristigen Kooperationen stärkt ein kleiner Nachlass die Kundenzufriedenheit.

  • Treuerabatt ab dem 3. Auftrag
  • Bonus für Weiterempfehlungen
  • Preisnachlass auf das Jahrespaket

Neukund:innen gewinnen

Ein gezielter Rabatt kann für potenzielle Kund:innen der entscheidende Impuls sein, um den ersten Kauf zu tätigen. Du gehst damit in Vorleistung und senkst die Einstiegshürde. Ein Beispiel ist ein Newsletter-Rabatt. Hier gibt es 10 Prozent Rabatt auf den Online-Shop, wenn sich Neukund:innen zum Newsletter anmelden. So verbindest Du Umsatz mit Leadgewinnung und gibst neuen Kontakten einen konkreten Anreiz, sich für Dein Angebot zu entscheiden.

  • Einmaliger Rabattcode für Erstbuchende
  • Rabatt für die Newsletteranmeldung

Aktionszeiträume nutzen

Ein Aktionsrabatt ist ideal, um während eines bestimmten Zeitraums Aufmerksamkeit bei der Käuferschaft zu generieren. Solche Zeiträume sind beispielsweise ein Schlussverkauf zum Jahresende oder Tage wie Black Friday. Solche Angebote funktionieren, weil sie Verknappung und Dringlichkeit erzeugen und dadurch Deinen Umsatz steigern.

  • Jahresendaktionen
  • Sommer-Specials
  • Launch-Rabatte

Mengenrabatte gewähren

Wenn Deine Kund:innen beispielsweise 100 Stück einer Ware oder ein größeres Dienstleistungspaket auf einmal buchen, lohnt sich ein Mengenrabatt. Statt den Einzelpreis zu senken, gewährst Du einen fixen Rabattbetrag auf die Gesamtsumme. Für Deine Kund:innen ist das eine attraktive Belohnung.

  • 3 kaufen, 2 zahlen
  • Rabattstaffel nach Menge
  • Projektpakete rabattieren

5 Tipps, wie Du mit Preisminderungen richtig umgehst

Rabatte können ein echter Umsatztreiber sein oder Deine Marge unnötig belasten. Damit Dir Zweites nicht passiert, geben wir Dir 5 einfache Tipps, wie Du Kund:innen Rabatte anbietest:

1. Rabatt transparent kommunizieren

Zunächst: Rabatte gibst Du nicht nur mündlich, sie sind auch in der Rechnung ausgewiesen – Stichwort Transparenz. Dafür schreibst Du den ursprünglichen Preis und den Nachlass sichtbar auf die Rechnung, zum Beispiel:

  • „Webdesign-Paket: 1.000 € – Treuerabatt 10 % = 900 € netto“

2. Rabatt nach Plan gewähren

Für Dein Geschäft ist es zudem wichtig, dass Du Kund:innen und Unternehmen nicht aus dem Bauch heraus Rabatte gewährst. Nutze stattdessen feste Anlässe. Das sind Beispiele:

  • Rabatt bei Empfehlungen
  • Rabatt zum Jahreswechsel
  • Rabatt beim Kauf von Jahrespaketen

Wichtig: Auch ein Rabatt muss verhältnismäßig sein. Ist er überzogen oder irreführend, kann er als unlautere geschäftliche Handlung nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (§§ 3, 5 UWG) gewertet werden.

3. Rabatt zeitlich begrenzen

Um langfristig rentabel zu sein, dürfen Rabatte auch nicht ewig laufen. Begrenze sie daher zeitlich. Zum Beispiel so:

  • „Nur diese Woche: 10 % auf alle Textpakete“
  • „Bis 31.08.: Sommeraktion für Coaching-Stunden“
  • „Ausgewiesene Rabatte im Angebot sind nur 3 Wochen gültig“

Aber Achtung: Zu kurzfristig darf ein gewährter Rabatt nicht auslaufen. Rein rechtlich darf ein Rabattangebot nicht zu Zeitdruck führen.

4. Rabatt vorab berechnen

Gewähre nur Rabatte, wenn Du sie Dir auch leisten kannst, ohne in die Verlustzone zu rutschen. Kalkuliere deshalb, bevor Du sie an Kund:innen weitergibst:

  • Deckst Du Deine Kosten noch?
  • Bleibt genug Gewinnmarge übrig?

Kleiner Tipp: Notfalls lieber einen Bonus bzw. Boni statt einen Preisnachlass anbieten.

5. Rabatt korrekt versteuern

Denke beim Preisnachlass die korrekte Versteuerung mit. Die steuerliche Behandlung von Rabatten an Kund:innen ist nämlich für Deine Profitabilität relevant. In Vergessenheit gerät hier gerne die Umsatzsteuer. Sie berechnet sich auf den rabattierten Rabatt, nicht auf den ursprünglichen.

5 Tipps für den richtigen Umgang mit Rabatten

Wie Du Rabatte richtig in Angeboten und Rechnungen ausweist

Damit der Preisnachlass steuerlich korrekt erfasst wird, musst Du ihn transparent und nachvollziehbar ausweisen: Laut §14 Abs. 4 Nr. 7 UStG musst Du jeden gewährten Nachlass auf der Rechnung sichtbar machen. Sonst riskierst Du Probleme mit der Umsatzsteuerberechnung, vor allem bei Steuerprüfungen.

Einen Rabatt auf der Rechnung kannst Du entweder als Einzelposten oder in der Gesamtsumme ausweisen:

  • Einzelposten: Nachlass, den Du auf einen bestimmten Posten in der Rechnung gewährst, zum Beispiel ein Produkt oder eine Dienstleistung
  • Gesamtsumme: Nachlass, den Du auf den Gesamtbetrag der Rechnung beziehst, also beispielsweise für mehrere Produkte und Dienstleistungen gilt

Der Unterschied: Den Einzelposten-Rabatt weist Du direkt am jeweiligen Posten in Deiner Rechnung aus. Den Gesamtsummen-Rabatt führst Du nach der Zwischensumme, aber noch vor der Umsatzsteuer, separat auf.

Rechenbeispiele Einzelposten-Rabatt auf der Rechnung ausweisen

So weist Du den Einzelposten-Rabatt auf der Rechnung korrekt aus:

Position Betrag
Webdesign einer Landing Page (Basispreis) 1000 €
Rabatt (10 %) 100 €
Zwischensumme 900 €
Webdesign Social-Media 450 €
Webdesign Workshop 2.000 €
Gesamtsumme netto 3.350 €
USt (19%) 636,50 €
Gesamtsumme brutto 3.986,50 €

Beispiel ohne sichtbaren Rabattabzug

In diesem Fall ist der Rabatt im Preis eingerechnet und nicht separat aufgeführt:

Position Betrag
Webdesign Landing Page 900 €
Webdesign Social Media 450 €
Webdesign Workshop 2.000 €
Gesamtsumme netto 3.350 €
USt (19 %) 636,50 €
Gesamtsumme brutto 3.986.50 €

Auch wenn dieses Vorgehen buchhalterisch zulässig ist, bleibt der gewährte Rabatt für den Rechnungsempfänger nicht direkt ersichtlich. Für maximale Transparenz empfiehlt es sich daher, Rabatte separat und nachvollziehbar auszuweisen.

Rechenbeispiel Gesamtposten Rabatt

So weist Du den Gesamtposten-Rabatt auf der Rechnung korrekt aus:

Position Betrag
Webdesign-Paket 2.000 €
Beratung und Strategie 500 €
Zwischensumme 2.500 €
Rabatt (10 %) -250 €
Gesamtsumme netto 2.250 €
USt (19 %) 427,50 €
Gesamtsumme brutto 2.677,50 €

Auch hier gilt: Du musst den Rabatt deutlich sichtbar und vor der Umsatzsteuerberechnung abziehen. So wird nur der tatsächlich berechnete Betrag versteuert. Ziehst Du den Betrag einfach in den Positionen manuell ab, wird der Rabatt nicht auf der Rechnung ausgewiesen und ist nicht sichtbar für die Rechnungsempfänger:innen.

Position Betrag
Webdesign-Paket 1.800 €
Beratung und Strategie 450 €
Gesamtsumme netto 2.250 €
USt (19 %) 427,50 €
Gesamtsumme brutto 2.677,50 €

Unterschied zwischen Rabatt und Skonto

Bei der Erstellung Deiner Rechnung musst du mit den Begrifflichkeit Rabatt und Skonto vorsichtig umgehen. Das ist der Unterschied:

  • Rabatt: vorab Preisnachlass, sofort wirksam
  • Skonto: nachträglicher Preisnachlass, nur bei schneller Zahlung

Ein Rabatt wird also direkt auf der Rechnung ausgewiesen, reduziert den Nettobetrag und damit auch die Umsatzsteuer. Das bedeutet: Nur der tatsächlich reduzierte Betrag wird versteuert. Skonto hingegen ist ein nachträglicher Nachlass, den Du anbietest, wenn Deine Kund:innen besonders schnell zahlen – etwa innerhalb von 10 Tagen. Die Rechnung bleibt dabei formal in voller Höhe bestehen. Das Skonto erwähnst Du lediglich im Zahlungstext: „2 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen, ansonsten zahlbar in 30 Tagen netto.“ Die Umsatzsteuer berechnest Du also weiterhin auf den vollen Rechnungsbetrag.

Kurz gesagt: Rabatte senken den Preis sofort und steuerlich wirksam, Skonto ist ein Anreiz für zügige Zahlung, der keinen Einfluss auf die Höhe der Umsatzsteuer hat.

Wie Du Rabatte korrekt verbuchst

Rabatte beeinflussen neben dem Rechnungsbetrag Deine Buchhaltung: Denn Rabatte reduzieren den Umsatz und die Umsatzsteuer. Sie richtig zu erfassen ist also wichtig, um am Ende nicht zu viel Steuer zu zahlen.

So erfasst Du Rabatte richtig in Deiner Buchhaltung:

Angenommen Du stellst eine Rechnung von 200 Euro netto, also 238 Euro brutto (inkl. 19 Prozent USt) und gewährst Deiner Kundin X einen Rabatt von 10 Prozent. Dann zahlt Sie nur 214,20 Euro, nicht aber 238 Euro. Die Differenz von 23,80 Euro ist nicht einfach „weg“, sondern wird in Deiner Buchhaltung separat erfasst:

  • Du buchst den vollen Rechnungsbetrag (238 €) als Forderung
  • Wenn die Zahlung (214,20 €) eingeht, verbuchst Du die Differenz (23,80 €) als sogenannte Erlösschmälerung
  • Zusätzlich musst Du die Umsatzsteuer anteilig korrigieren (hier: 3,80 €)

Gut zu wissen: Als Käufer:in musst Du in der Regel nur den tatsächlichen Preis buchen, den Du bezahlt hast – inklusive der dazugehörigen Umsatzsteuer. Du brauchst keine Nachbuchung des ursprünglichen Betrags.

Wie Papierkram Dir die Rabattbuchung erleichtert 

Mit Papierkram weist Du Rabatte auf Deinen Rechnungen ganz einfach aus und buchst sie korrekt. So funktioniert es Schritt für Schritt:

Positionsrabatt einfügen

  1. Erstelle ein Angebot oder eine Rechnung in Papierkram
  2. Klicke bei der gewünschten Position auf die drei Punkte (...)
  3. Wähle im Menü: „Rabatt hinzufügen“
  4. Es erscheint ein Feld unter dem Einzelpreis. Gib dort den Rabatt ein
  5. Der Rabatt wird sofort in der Vorschau und im PDF unter dem Gesamtpreis angezeigt

So hilft Dir Papierkram beim Gewähren von Rabatten

Gesamtrabatt (Dokumentenrabatt) anwenden

  1. Scrolle im Rechnungsentwurf zur Nettosumme
  2. Klicke auf „+ Rabatt/Aufschlag“
  3. Wähle aus, ob Du einen Rabatt oder Aufschlag geben willst
  4. Gib den prozentualen oder absoluten Wert ein.
  5. Optional: Vergib einen Titel, der auf der Rechnung erscheint
  6. Mit „Speichern“ ist der Rabatt eingefügt und automatisch berechnet

Fazit: Rabatt gewähren und auf der Rechnung richtig ausweisen

Egal, ob Du Rabatte in Angeboten oder Rechnungen pro Position oder als Gesamtrabatt gibst: Wichtig ist, dass sie transparent ausgewiesen und korrekt versteuert werden. Papierkram nimmt Dir diesen Aufwand ab und sorgt automatisch dafür, dass Du Rabatte korrekt berechnest, ausweist und verbuchst. Die Vorteile im Überblick:

  • Setze Positionsrabatte und Gesamtrabatte (Dokumentenrabatte) flexibel ein.
  • Wähle zwischen dem prozentualen oder absoluten Rabattbetrag.
  • Rabatte sind automatisch korrekt in die Nettosumme und USt-Berechnung integriert.
  • Die Umsatzsteuer wird automatisch auf den rabattierten Betrag berechnet.
  • Papierkram bucht Deine Rechnung inklusive Rabatt automatisch für Dich.

Starte jetzt kostenlos mit Papierkram und mach Schluss mit fehleranfälligen Rechnungen und umständlicher Buchhaltung.

Häufig gestellte Fragen zu Rabatten

Was ist ein Rabatt?

Ein Rabatt ist ein Preisnachlass, den Unternehmen bzw. Händler vor oder bei der Rechnungsstellung gewähren – zum Beispiel als Treuebonus, Aktionsangebot oder Mengenrabatt.

Muss ein Rabatt auf der Rechnung separat ausgewiesen werden?

Ja, gemäß §14 UStG musst Du den Rabatt klar und nachvollziehbar auf der Rechnung ausweisen – entweder direkt bei der Position oder als Gesamtrabatt.

Ist Skonto ein Rabatt?

Nein, Skonto ist kein klassischer Rabatt, sondern ein nachträglicher Preisnachlass für schnelle Zahlung.

Wie viel Rabatt ist steuerlich erlaubt?

Grundsätzlich darfst Du so viel Rabatt gewähren, wie Du willst. Wichtig ist nur, dass Du den reduzierten Betrag korrekt dokumentierst und versteuerst und dieser nicht als unlautere Werbung gilt.

Kann ich Rabatte nachträglich gewähren?  

Ja, Du kannst auch nach Rechnungsstellung noch einen Rabatt geben, zum Beispiel durch eine Gutschrift. Diese musst Du separat ausweisen und ebenfalls steuerlich korrekt verbuchen.

Blogbeitrag verfasst von
Rainer Rapp

Portrait Autor
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