Unternehmensgründung ohne Eigenkapital: Chancen, Risiken und praktische Wege in die Selbstständigkeit

25. September 2025

TL;DR? Artikel zusammenfassen lassen mit …
ChatGPT Claude Perplexity

Die Gründung eines Unternehmens ist für viele Menschen ein großer Traum. Doch dieser Traum scheitert häufig bereits an der Frage nach dem nötigen Startkapital. Nicht jede Gründerin oder jeder Gründer verfügt über ausreichend finanzielle Rücklagen, um sofort investieren zu können.

Die gute Nachricht lautet: Es ist durchaus möglich, ein Unternehmen auch ohne Eigenkapital ins Leben zu rufen. Allerdings bringt dieser Weg sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. In diesem Artikel erfährst Du, welche Vorteile und Nachteile eine Gründung ohne Eigenkapital hat, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt, welche Rechtsformen besonders geeignet sind und in welchen Branchen sich eine Gründung ohne größere Geldmittel anbietet.

Was bedeutet es, ohne Eigenkapital zu gründen?

Von einer Gründung ohne Eigenkapital spricht man, wenn Gründerinnen und Gründer keine oder nur sehr geringe eigene Mittel in das Unternehmen einbringen. Das bedeutet, dass Investitionen, laufende Kosten und notwendige Anschaffungen über Fremdkapital, Fördermittel oder alternative Finanzierungsformen abgedeckt werden.

Während manche Geschäftsideen tatsächlich nur wenig Startkapital erfordern, gibt es viele Modelle, bei denen eine gewisse Anfangsfinanzierung unverzichtbar ist. Daher ist es besonders wichtig, genau zu prüfen, welche Geschäftsidee auch ohne oder mit sehr wenig Kapital umsetzbar ist.

Gründung ohne Eigenkapital - Vor- und Nachteile

Vorteile einer Unternehmensgründung ohne Eigenkapital

Eine Unternehmensgründung ohne eigenes Geld kann auf den ersten Blick viele Vorteile bieten. So ermöglicht sie Menschen den Einstieg in die Selbstständigkeit, die sonst keine Möglichkeit hätten, diesen Schritt zu wagen.

Ein wesentlicher Vorteil ist die geringe Einstiegshürde. Wer nicht erst lange sparen muss, kann schnell starten und die Geschäftsidee direkt umsetzen. Darüber hinaus ist das persönliche Risiko geringer, denn wer kein eigenes Kapital einsetzt, kann im schlimmsten Fall auch nur wenig verlieren. Außerdem lassen sich staatliche Förderungen und Zuschüsse gezielt nutzen, um fehlendes Kapital zu ersetzen. Hinzu kommt die hohe Flexibilität: Gerade in digitalen Geschäftsmodellen reicht oft bereits ein Laptop und ein Internetanschluss, um loszulegen.

Nachteile einer Unternehmensgründung ohne Eigenkapital

So attraktiv der Gedanke auch klingt, es gibt klare Nachteile, die nicht übersehen werden sollten. Wer auf Fremdkapital angewiesen ist, muss dieses auch zurückzahlen – häufig verbunden mit Zinsen oder Mitspracherechten der Geldgeber:innen. Dadurch entsteht eine stärkere Abhängigkeit von Dritten.

Zudem ist es gerade für Gründer:innen ohne Sicherheiten schwierig, Bankkredite zu erhalten. Banken verlangen häufig Bürgschaften oder eine gute Bonität, die bei einer Existenzgründung nicht immer vorhanden ist. Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Liquiditätsreserve. Ohne eigenes Polster können bereits kleine Rückschläge oder verzögerte Zahlungen von Kund:innen das gesamte Unternehmen ins Wanken bringen. Nicht zuletzt kann das Wachstum eingeschränkt sein, da Investitionen oft nicht sofort möglich sind, sondern erst mit Fremdkapital finanziert werden müssen.

Finanzierungsmöglichkeiten ohne Eigenkapital

Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, auch ohne eigenes Kapital ein Unternehmen zu finanzieren. Besonders wichtig ist es, die passende Finanzierungsmethode zu wählen und diese mit einem soliden Businessplan zu untermauern.

Bankkredite und Förderdarlehen

Klassische Bankkredite sind oft schwer zu bekommen, doch es gibt spezielle Gründerkredite, etwa von der KfW-Bank (z. B. ERP-Gründerkredit). Diese sind speziell auf junge Unternehmen zugeschnitten und bieten oftmals günstige Konditionen.

Mikrokredite

Für kleinere Finanzierungsbedarfe eignen sich Mikrokredite bis etwa 25.000 Euro. Diese werden von Mikrofinanzinstituten vergeben und sind flexibler als klassische Bankkredite.

Bürgschaften

Wer keine Sicherheiten vorweisen kann, hat die Möglichkeit, eine Bürgschaftsbank einzuschalten. Diese übernimmt das Risiko gegenüber der Bank und erleichtert so die Kreditvergabe.

Leasing und Mietkauf

Statt Maschinen oder Fahrzeuge direkt zu kaufen, können Gründer:innen auf Leasing oder Mietkauf zurückgreifen. Dadurch lassen sich hohe Anschaffungskosten vermeiden, und die monatlichen Raten bleiben überschaubar.

Factoring

Beim Factoring verkauft das Unternehmen seine offenen Rechnungen an einen Dienstleister. Dadurch erhält es sofort Liquidität, ohne auf die Zahlungen der Kunden warten zu müssen.

Förderprogramme und Zuschüsse

Der Staat bietet zahlreiche Förderprogramme an, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Dazu zählen beispielsweise der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit oder das EXIST-Gründerstipendium für innovative Startups.

Crowdfunding und Crowdinvesting

Immer beliebter wird die Finanzierung über Crowdfunding-Plattformen. Hier können Gründer:innen ihre Idee präsentieren und von vielen kleinen Unterstützer:innen Geld einsammeln. Beim Crowdinvesting beteiligen sich Anleger:innen sogar direkt am Unternehmen.

Business Angels und Venture Capital

Wer eine innovative und skalierbare Geschäftsidee hat, kann Investoren wie Business Angels oder Venture-Capital-Gesellschaften gewinnen. Diese bringen neben Kapital häufig auch wertvolles Know-how und Kontakte mit.

Geeignete Rechtsformen für die Gründung ohne Eigenkapital

Die Wahl der Rechtsform ist entscheidend, wenn es darum geht, mit wenig oder gar keinem Eigenkapital zu gründen. Besonders geeignet sind Rechtsformen mit niedrigen Einstiegskosten.

  • Einzelunternehmen: Schnell und kostengünstig, kein Mindestkapital erforderlich.
  • GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts): Für mehrere Gründer:innen geeignet, ebenfalls ohne Startkapital möglich.
  • UG (haftungsbeschränkt): Bereits ab 1 Euro Stammkapital möglich, bietet Haftungsbeschränkung ähnlich einer GmbH.
  • e.K. (eingetragener Kaufmann/frau): Geeignet für Einzelunternehmer:innen mit Handelsregistereintrag.
  • Genossenschaft: Für gemeinschaftliche Projekte interessant, setzt allerdings mehrere Mitglieder voraus.

Besonders beliebt ist die UG (haftungsbeschränkt), da sie mit minimalem Eigenkapital gegründet werden kann und gleichzeitig eine Haftungsbeschränkung bietet.

Branchen mit geringem Kapitalbedarf

Nicht jede Branche eignet sich für eine Gründung ohne Eigenkapital. Während Produktionsbetriebe oder Restaurants hohe Investitionen benötigen, gibt es zahlreiche Bereiche, in denen man mit sehr geringen Mitteln starten kann.

Branchen mit geringem Kapitalbedarf

Dienstleistungen

Klassische Dienstleistungen wie Coaching, Beratung, Übersetzungen oder Textarbeit lassen sich oft mit wenig Kapital beginnen.

Digitale Geschäftsmodelle

Online-Kurse, digitale Produkte, E-Commerce über Dropshipping oder Print-on-Demand sowie Software-as-a-Service sind Geschäftsmodelle mit niedrigen Einstiegskosten.

Kreativwirtschaft

Fotografie, Videoproduktion oder Social-Media-Management erfordern in der Regel nur einen Computer und eine Kamera, die oft bereits vorhanden sind.

Handwerk mit geringem Materialaufwand

Mobile Reparaturdienste oder kleinere Handwerksleistungen können oft ohne große Investitionen gestartet werden.

Bildung und Training

Nachhilfe, Sprachunterricht oder Schulungen benötigen meist nur Wissen, Zeit und ein digitales Endgerät.

Gesundheit und Wellness

Yoga, Personal Training oder Ernährungsberatung können ebenfalls mit geringem Kapitaleinsatz umgesetzt werden.

Kostenlose Buchhaltung mit Papierkram

Was alle Unternehmen aller Branchen gemeinsam haben: Sie müssen Angebote und Rechnungen schreiben und Belege verwalten.

Mit Papierkram Free erledigst Du das völlig kostenlos und sparst Dir so bei der Gründung die Kosten für eine Buchhaltungssoftware.

Kundenverwaltung, Zeiterfassung, Projektmanagement und viele weitere nützliche Funktionen sind mit an Bord.

Wenn Dein Unternehmen wächst und Du mehr Funktionen benötigst, kannst Du einfach upgraden und nahtlos weiterarbeiten.

Fazit: Ohne Eigenkapital gründen – eine realistische Chance mit klarer Strategie

Eine Unternehmensgründung ohne Eigenkapital ist keineswegs ein unmögliches Unterfangen. Vielmehr zeigt sich, dass es in vielen Branchen sehr wohl machbar ist, wenn eine durchdachte Planung, eine gute Geschäftsidee und passende Finanzierungsformen zusammenkommen.

Wichtig ist jedoch, sich der Risiken bewusst zu sein und eine realistische Einschätzung vorzunehmen. Wer sich gut vorbereitet, einen überzeugenden Businessplan erstellt und Fördermöglichkeiten nutzt, kann auch ohne eigenes Geld erfolgreich den Weg in die Selbstständigkeit starten.

Häufig gestellte Fragen zur Gründung ohne Eigenkapital

Kann man wirklich ohne Eigenkapital ein Unternehmen gründen?

Ja, eine Unternehmensgründung ohne Eigenkapital ist möglich. Viele Geschäftsideen erfordern nur geringe Investitionen, insbesondere in der Dienstleistungs- oder Digitalbranche. Allerdings ist es wichtig, alternative Finanzierungsquellen wie Fördermittel, Kredite oder Crowdfunding zu nutzen.

Welche Vorteile hat eine Gründung ohne Eigenkapital?

Der größte Vorteil ist, dass der Einstieg in die Selbstständigkeit auch ohne Rücklagen möglich ist. Außerdem ist das persönliche Risiko geringer, da kein eigenes Kapital verloren gehen kann. Mit Hilfe von Förderprogrammen und Zuschüssen lässt sich der Start zusätzlich erleichtern.

Welche Nachteile hat es, ohne Eigenkapital zu gründen?

Ein Nachteil ist die Abhängigkeit von Fremdkapitalgebern, was oft mit Rückzahlungsverpflichtungen oder Mitspracherechten verbunden ist. Zudem fehlt ein finanzieller Puffer, was die Liquidität des Unternehmens schwächer macht. Auch die Kreditvergabe ist ohne Sicherheiten schwieriger.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es ohne Eigenkapital?

Gründer:innen können auf Bankdarlehen, KfW-Förderkredite, Mikrokredite, Bürgschaften oder Leasing zurückgreifen. Auch Zuschüsse von staatlichen Stellen, Crowdfunding und Business Angels sind mögliche Wege, um ohne eigenes Geld Kapital zu erhalten.

Welche Rechtsformen eignen sich für eine Gründung ohne Eigenkapital?

Geeignete Rechtsformen sind vor allem das Einzelunternehmen, die GbR und die UG (haftungsbeschränkt), da sie entweder gar kein oder nur sehr wenig Startkapital erfordern. Besonders die UG bietet den Vorteil einer Haftungsbeschränkung.

Welche Branchen lassen sich gut ohne Eigenkapital starten?

Besonders geeignet sind Dienstleistungen wie Coaching oder Beratung, digitale Geschäftsmodelle wie Online-Kurse oder E-Commerce, kreative Tätigkeiten wie Fotografie oder Social-Media-Management sowie Bildungsangebote oder Gesundheits- und Wellnessangebote.

Blogbeitrag verfasst von
Rainer Rapp
Grandmaster Of All Trades
Portrait Autor

Die branchenübergreifende Buchhaltungslösung

Erfahrungsberichte von Nutzer:innen, die in den Bereichen Sozialpädagogik, Film, Fernsehen, Rundfunk, Organisation, Design, Fotografie und Webdesign arbeiten.

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